Um auch bei einem höheren Wasserstand der Havel die eingedeichten Siedlungen, Äcker und Wiesenflächen entwässern zu können, sowie zum Hochwasserschutz baute man im Jahr 1900 ein Schöpfwerk zwischen dem Kahngraben und der Dorfhavel in Vehlgast.
Bei dem Schöpfwerk handelt es sich um ein im Deichdamm stehendes, ursprünglich eingeschossiges Fachwerkgebäude, das sogenannte Maschinenhaus. Das anfangs dazugehörige Kesselhaus, ein Kohleschuppen sowie der Schornstein des mit Dampf betriebenen Schöpfwerkes sind nicht erhalten. Nach der 1926 erfolgten Umstellung von Dampfkraft auf Elektromotor wurden sie nicht mehr benötigt. Auch eine der beiden Kreiselpumpen der Firma Cyclop, Mehlis & Behrens ist in diesem Zusammenhang demontiert worden. Stattdessen wurde eine bis 1945 durch Windkraft betriebene sogenannte Wasserschnecke installiert. Die Fundamente der ehemaligen Windmühle sind noch heute im Mauerwerk sichtbar. Die Elektro-Antriebstechnik von 1926 mit Schleifring-Läufer-Motor in Verbindung mit der verbliebenen zweiten, jetzt über Transmissionsscheibe angetriebenen Schöpfwerkspumpe dürfte über Sachsen-Anhalt hinaus als einzigartig bezeichnet werden. Bis 1979 war sie in Betrieb. Aufgrund der Einzigartigkeit des teilweise noch erhaltenen Pumpwerks wurde das „Alte Schöpfwerk Vehlgast“ als Kulturdenkmal gewürdigt und 1992 in das Denkmalverzeichnis des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen-Anhalt aufgenommen.